10 Gründe, warum LEGO Serious Play nicht funktioniert

Man hört immer wieder, das LEGO Serious Play nicht funktionert.

Hier sind 10 Gründe, warum LEGO Serious Play nicht funktioniert – und 10 Lösungen die zeigen, wie LEGO Serious Play funktioniert, wenn man es richtig macht.
1. Mit Steinen Geschichten erzählen, geht nicht.
Grund: Der Facilitator bzw. Moderator hat das Skills Build falsch gemacht, verkürzt oder abgekürzt. Die Lösung: Ein guter Facilitator legt Wert auf fundierte Grundlagen. Denn er weiß, dass diese 45–60 Minuten entscheidend sind, um jeden Persönlichkeitstyp abzuholen und dazu zu bringen, sich mit Steinen und Metaphern ausdrücken und Geschichten erzählen zu können. Er kennt kleine Kniffe, um die Gruppe so zu normen, dass der spätere Prozess ein Kinderspiel ist, da Verhaltensweisen bei den Teilnehmern in Fleisch und Blut übergegangen sind.
2. Man kann die Konzentration nicht so lange halten
Grund: Der Facilitator ist nicht auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten einzelner Teilnehmer eingegangen oder hat sie übergangen. Die Lösung: Ein guter Facilitator achtet auf die Stimmung unter den Teilnehmern – online wie Präsenz. Er geht auf die Befindlichkeiten, Störgefühle und Vorbehalte der Teilnehmer ein und bezieht alle in den Prozess ein. Er schafft es, durch verschiedene kleine Techniken, die Aufmerksamkeit für die Dauer des Workshops stets auf hohem Niveau zu halten und kann Teilnehmer, die sich ablenken lassen, geschickt in den Prozess zurückholen, ohne sie vorzuführen.
3. Es wird doch gemacht, was der Chef sagt
Grund: Der Facilitator hat zugelassen, dass sich die Bedeutung der Steine verändert oder hat die Teilnehmer nicht gleichermaßen in den Prozess einbezogen. Die Lösung: Ein guter Facilitator ist neutral und nur dem Ergebnis (=Ziel) verpflichtet. Er interveniert, wenn eine Person zu dominant auftritt und seine Meinung durchsetzen will. Er lässt nicht zu, dass sich die Bedeutung wesentlicher Elemente im Prozess verändert. Der gute Facilitator weiß, wann er sich zurückziehen und der Gruppe Raum geben und wann er intervenieren muss. Am Ende seiner Moderation steht eine Maßnahmendefinition, die auf der Zustimmung aller beruht.
4. Es führt zu durcheinander und Streit.
Grund: Der Facilitator führt die Gruppe nicht, es besteht keine Einigung über das gemeinsame Modell, Vorbehalte werden entweder nicht abgefragt oder werden übergangen oder der Faclitator lässt zu, dass Außenstehende das Modell kommentieren oder bearbeiten. Die Lösung: Ein guter Facilitator weiß, wie er die Gruppe führen muss und legt Wert darauf, dass Vorbehalte abgefragt werden – z.B. über die „Fist-of-Five-Methode“ – und alle Vorbehalte auch angehört und umgesetzt werden. Grundsätzlich ist kein Ergebnis auch ein Ergebnis, solange darüber Einigkeit besteht, es dokumentiert und festgehalten wird. Ein guter Facilitator lässt eine Assessmentsituation ebenso wenig zu, wie das Unbeteiligte Ergebnisse bearbeiten und kommentieren.
5. Die Methode liefert banale Ergebnisse
Grund: Der Facilitator hat die gestellte Aufgabe nicht auf das Ziel des Workshops abgestimmt oder die Aufgabe falsch, unverständlich oder zu komplex formuliert. Die Lösung: Ein guter Faciliator weiß, dass 80% der Zeit eines Auftrags in der Vorbereitung liegen. Er investiert viel Zeit darauf, die Aufgabe auf das gewünschte Ergebnis abzustimmen und weiß, dass kleine Variationen in der Formulierung große Auswirkungen auf die Aussagekraft der gebauten Modelle haben kann. Ein guter Faciliator setzt zudem Reflexionsfragen ein, um das Ergebnis weiter und tiefergehend zu beleuchten und liefert Ergebnisse mit Substanz.
6. Die Ergebnisse sind zu nichts zu gebrauchen
Grund: Der Facilitator hat in der Auftragsklärung nicht erarbeitet, was das eigentliche Ziel des Workshops ist und das gewünschte Ergebnis abgefragt. Die Lösung: Ein guter Facilitator geht in der Planung immer vom Ziel aus und findet heraus, was sich für den Kunden nach dem Termin zum Besseren gewandelt haben muss. Er forscht nach dem Ziel und dem gewünschten Ergebnis. Dieses Ergebnis ist für ihn die Ausgangsbasis für die Planung und das Drehbuch, indem er alle Aufgaben und Zwischenziele auf das allumfassende Ziel abstimmt. So stellt der gute Facilitator sicher, dass der Workshop Ergebnisse liefert, die sich in Maßnahmen umsetzen lassen.
7. Man dreht sich im Kreis und redet immer über dasselbe
Grund: Der Faciltator lässt die Gruppe beim Bau des gemeinsamen Modells diskutieren und achtet nicht darauf, dass Ideen direkt umgesetzt wird. Die Lösung: Ein guter Facilitator lässt das Gespräch durch den Stein führen. Das bedeutet, dass er darauf achtet, dass beim Bau des gemeinsamen Modells nur ein Gespräch gleichzeitig stattfindet. Außerdem erinnert er die Gruppe stets daran, sich entwickelnde Ideen direkt umzusetzen. Ein guter Facilitator sorgt zudem dafür, dass alle Teilnehmer die Bedeutung der Elemente kennen und die Gruppe den Fokus nicht verliert.
8. Es ist ein Spielzeug
Grund: Es besteht eine falsche Erwartungshaltung und der Faciliator hat zugelassen, das diese entsteht. Er hat die Methode nicht hinreichend erklärt. Die Lösung: Ein guter Facilitator stellt heraus, dass es sich bei LEGO Serious Play um eine Methode handelt, die als Werkzeug ein Spielzeug benutzt. Er definiert die Erwartungshaltung mit dem Kunden und macht ihm klar, dass mit der Methode Themen mit Tiefgang erarbeitet werden. Er lässt es nicht zu, dass die Methode und die Riege der Facilitatoren dadurch beschädigt werden, indem er sie als Event, Show, oder Eisbrecher missbraucht und einsetzt. Ein guter Facilitator legt Wert auf Qualität und höchste Standards.
9. Dazu braucht man keine Ausbildung
Grund: Moderatoren, Coaches und Trainer nutzen die LEGO Serious Play-Methode, weil sie glauben, sie brauchen keine Ausbildung. Die Lösung: Ein guter Facilitator kennt sich nicht nur in der Moderation aus, sondern weiß, wie die Gruppe durch kleine Tipps und Tricks zum Ergebnis geführt wird. Er weiß, wie man der Gruppe durch entsprechende Handlungen und sprachliche Formulierungen den Rahmen setzt. Er setzt die richtigen Impulse, um den Prozess zu begleiten. All diese Dinge hat er in einer praxisorientierten Ausbildung zum LEGO Serious Play Facilitator gelernt.
10. Es ist nicht LEGO Serious Play
Grund: Der Facilitator nutzt LEGO Steine für einen Workshop, in dem nicht mit Metaphern Geschichten erzählt werden, sondern Prozessketten oder 1:1-Relationen abgebildet werden. Die Lösung: Ein guter Facilitator weiß, dass LEGO Serious Play das perfekte Werkzeug ist, wenn es das richtige Werkzeug ist. Er erklärt dem Kunden, dass sich mit LEGO Serious Play viel erarbeiten lässt, nur keine Prozessketten. Und auch für die Simulation von standardisierten Prozessabläufen (z.B. Autos aus LEGO bauen im Rahmen einer Lean-Simulation) ist der LEGO-Stein zwar gut geeignet, es handelt sich jedoch nicht um LEGO Serious Play, da der Prozess nicht mit Metaphern arbeitet.

LEGO Serious Play ist ein mächtiges Werkzeug, das sich erfolgreich für viele Themen einsetzen lässt…

Mit der richtigen Ausbildung oder dem richtigen Facilitator werden Workshops mit LEGO Serious Play ein Erfolg. Mit der Erfahrung aus mehr als 200 Workshops führen ich und mein Team einen Workshop zum Erfolg. Und auch unsere Absolventen wissen, was mit der Methode machbar ist, kennen die passenden Kniffe und wissen über die Bedeutung von Ziel, Planung, Aufgaben- und Workshopdesign sowie der Auswahl der passenden Reflexion. Mehr Tipps und Techniken finden Sie übrigens auch in unserem neuen Buch: Mastering LSP: 44 Facilitation Tips

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