LEGO Serious Play Praxistipp: Worum es im LEGO Serious Play Skills Build geht

Das LEGO Serious Play Skills Build besteht aus drei Phasen: Technisch, metaphorisch und Storytelling. Jede verfolgt ein anderes Ziel. Was, das liest du hier

Das LEGO Serious Play Skills Build ist wie eine Bank, auf die man jetzt einzahlt und später mit Zins und Zinseszins den Einsatz zurück bekommt

Das LEGO Serious Play Skills Build ist der wichtigste Teil im gesamten Workshop und darf meines Erachtens nie gekürzt werden. In diesen 45 – 60 Minuten jedes Workshops (ob Präsenz oder online) werden die Grundlagen vermittelt, die sich, wenn richtig gemacht, in den späteren Phasen auszahlen. Man könnte auch sagen: Es ist ein Konto, auf das man am Anfang einzahlt und dessen Ergebnis man später mit Zinseszins zurückbekommt.
Was wird in welcher Phase des LEGO Serious Play Skills Build vermittelt?
Das LEGO Serious Play Skills Build besteht aus drei Phasen:
  1. Technisches Skills Build
  2. Methaphorisches Skills Build
  3. Storytelling Skills Build
Über allem steht die Vermittlung der drei Arten der Kommunikation: auditiv, visuell, kinästhetisch.
1. Technisches Skills Build
Im technischen Skills Build stehen folgende Dinge im Vordergrund: 1. Die Teilnehmer werden vertraut mit den Steinen.
  • Sie müssen keine Baumeister sein. Es ist vollkommen egal, wie die Steine miteinander verbunden werden
  • Dazu lassen wir die Steine in einer Übung wie dem „Turm“ oder der „Brücke“ die Steine auf eine vollkommen andere und verrückte Art und Weise verbinden – Alles, nur möglichst nicht Standard.
  • Das fördert nicht nur das out-of-the-box-Denken, sondern nimmt zudem etwaige Berührungsängste und Anfangsirritationen.
2. Die Teilnehmer verstehen, dass es verschiedene Wahrheiten gibt.
  • Alles ist erlaubt, alle haben die gleiche Ausgangsbasis und trotzdem haben alle ein unterschiedliches Verständnis vom Gleichen.
  • Die Teilnehmer lernen dabei, dass es kein Richtig oder Falsch gibt und das man quasi ein 3D-Modell der eigenen Gedanken erstellt (Sean Blair).
  • Das Fazit hierbei ist: Die Antwort liegt im Modell.
In meiner Rolle als Fazilitator lasse ich hier die Teilnehmer nur durch das Modell führen und die Unterschiede sowie neue Verbindungen erkennen. Durch Reflexionsfragen führe ich Sie zu den gewünschten Erkenntnissen.
2. Metahporisches Skills Build
Im metaphorischen Skills Build stehen folgende Dinge im Vordergrund: 1. Ein Stein kann alles sein und jede Bedeutung annehmen, die wir ihm zusprechen. Auch dazu müssen wir keine Baumeister sein.
  • Ein roter Stein kann zeitgleich „Feuer“, „Liebe“ und auch eine „Salami“ sein.
  • Diese Fähigkeiten vermittele ich in meinen Workshops und in meinen Ausbildungen durch eine schnelle Abfolge verschiedener Begriffe im Spiel „Was ist das?“
  • Das Vorgehen sowie entsprechende Vorlagen findest Du im Buch SeriousWork.
2. Durch das Verankern von Steinen und Worten lassen sich Bilder und Begriffe besser merken.
  • Diese Erkenntnis erarbeiten wir in meinen Workshops und Ausbildungen nicht nur in der gegenseitigen Reflexion am Ende der Einheit, sondern auch durch frühe, häufige und zielgerichtete Wiederholung (Recap) der Bedeutungen.
  • Ein weiterer Vorteil dieses spielerischen und schnellen Skills Build anhand des „Was-ist das-Spiels“ ist, dass die Teilnehmer fasziniert zuhören und eventuell nach der ersten Runde noch vorhandene Scheu endgültig ablegen.
3. Storytelling Skills Build
Im Storytelling Skills Build stehen folgende Dinge im Vordergrund: 1. Die Kombination der Skills 1 + 2 (technisch und metaphorisch), um im Ganzen mit den Steinen kurze und knappe Geschichten zu erzählen.
  • Eine einfache Aufgabe wie z.B. „Baue ein Modell deines Traumurlaubs“ führt dazu, dass sich Teilnehmer spielerisch und locker-leicht über Modelle ausdrücken können.
  • Gleichzeitig schafft diese Übung eine Offenheit und ein Klima der Vertrautheit untereinander. So entsteht ein sicheres Umfeld für die späteren, teils intensiven Einheiten.
2. Die Neugierde der übrigen Teilnehmer für die Bedeutung der Modelle zu wecken.
  • Dazu lade ich die Teilnehmer in meinen Workshops und Trainings dazu ein, gezielte Rückfragen zu den Modellen und einzelnen Steinen zu stellen.
  • Durch das Rückfragen entstehen oft „Geschichten hinter den Geschichten“ und Dinge, die beim ersten Erzählen untergegangen sind, erhalten so ihren Raum. Erst so ergeben sich runde, vollständige Bilder.
Diese 3 Phasen stellen für mich die wesentlichsten Punkte jedes Workshops dar. Leider wird hier immer wieder gekürzt oder gepfuscht – entweder, weil Moderatoren oder Fazilitatoren die Bedeutung in ihren Ausbildungen nicht entsprechend vermittelt bekommen haben, oder weil sie unter Zeitdruck handeln.
Ein gutes Skill Build hat aber maßgeblichen Einfluss darauf, ob der spätere Workshop gut oder schlecht, leicht oder zäh, verläuft.
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