Fallstudie: LEGO Serious Play online Landscaping and Ideation

Mit der Dauer der Corona-Infektionswellen steigen auch die Anforderungen an längst geplante Workshops. Eine schnelle Reaktion der Moderatoren und der Teilnehmer ist praktisch ständig gefragt – manchmal sogar am Vorabend eines Workshops: So entstand die Idee zu LEGO Serious Play online Landscaping und Ideation

Im Rahmen eines europäischen Innovationsprogramms wurde ich gebeten, insgesamt drei Workshops zu leiten. Ziel der Workshops war es, die Anforderungen an ein bestehendes Business Modell zu definieren. Diese sollten durch einen „Ideation“-Prozess gewonnen werden. Noch zwei Wochen vor den Workshops war klar, dass diese unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts in Präsenz stattfinden werden. Mit steigenden Fallzahlen erklärten jedoch fünf Tage vor Beginn des Workshops drei der Teilnehmer, dass sie nicht vor Ort dabei sein werden. Als Pionier in LEGO Serious Play online und mit meiner Erfahrung mit LEGO Serious Play-Hybridworkshops, planten wir den Workshop daraufhin spontan um. Am Vorabend des Workshops mussten wir jedoch erneut umplanen: Wegen eines Corona-Falles im Kindergarten wurde ich bis auf Weiteres unter Quarantäne gestellt. Das erforderte eine enorme Flexibilität und änderte die Anforderungen an die Durchführung endgültig. Nun waren also vier Teilnehmer in einem Raum, drei separat Online und ich als Facilitator war ebenfalls Online zugeschaltet. Der Workshop war nun quasi ein Hybrid-Online-Zwitter.

Die Lösung lag in LEGO Serious Play online Landscaping und Ideation.

Das stellte uns vor folgende, massive Herausforderungen:

  1. Spontane Einrichtung eines Home-Studios
  2. Ausstattung aller Teilnehmer mit LEGO-Steinen
  3. Technisches Setup: Passende Hardware im Raum der „Anwesenden“
  4. Umschreiben des Drehbuchs und Anpassung an die aktuelle Situation

Über Licht, Ton und stabiles Internet verfüge ich seit den ersten Gehversuchen mit LEGO Serious Play online – nun jedoch musste zusätzlich ein Raum gefunden werden, der sowohl hell genug war, als auch genug Platz für ein Landscaping bot. Dass die Workshops durchgeführt werden konnten, war nur der Flexibilität der Auftraggeberin zu verdanken. Sie setzte sich am Abend ins Auto, um ausreichend Windows Exploration Kits für den kommenden Tag bei mir abzuholen. Damit die Teilnehmer vor Ort einen zentralen Tonein- und -ausgang, haben ich ihr auch noch eine „Spinne“ mitgegeben – sonst hätten Rückkopplungen die Moderation unmöglich gemacht.

LEGO Serious Play online Landscaping und Ideation mit Magic Hands©

Während des Workshops habe ich im Anschluss an den Ideation-Prozess das von Sean Blair und mir entwickelte „Magic-Hands©“-Vorgehen angewandt: Dafür habe ich sämtliche Modelle bei mir nachgebaut. Unter Anweisung der Teilnehmer habe ich diese dann auf einer Canvas nach zeitlicher und inhaltlicher Priorität angeordnet und geclustert. Dabei haben die Teilnehmer meine Hände praktisch „ferngesteuert“. (Ein „Build-Along©“ war aufgrund der Kürze der vorhandenen Vorbereitungszeit nicht möglich).

Fazit:

Nach gemeinsamen Modellen online, lassen sich auch Ideen mit LEGO Serious Play online generieren und einfache Landschaften erstellen. Am besten folgt man dem „Magic Hands©“-Vorgehen, bei dem man die Modelle als Facilitator nachbaut. Wichtig ist es, selber ausreichend Windows Exploration Kits zur Verfügung zu haben.

Learnings:
    • BigBlueButton ist nur bedingt geeignet. Zwar DSGVO-Konform, aber ohne ausreichende Serverkapazität und Bandbreite. Es kam immer wieder zu Aussetzern. Mein iPad ist damit dauernd aus dem Call geflogen.
    • Tech-Check und Einweisung vorab ist essenziell: auch bei spontan umgeplanten Workshops! Es geht viel Zeit ins Land, bis alle Rechner am Laufen sind!
    • Hilfestellung beim Einwählen mit Zoom ohne Ton: Rückkopplungen schmerzen in den Ohren!
    • Magic-Hands© im Ideation-Prozess: Die Anzahl der Steine, die die Teilnehmer bei der Ideengenerierung verwenden dürfen, beschränken: Der Nachbau der Modelle dauert sonst unendlich lange und führt zu unnötig komplexen Modellen.
    • Mural eignet sich auch hier perfekt für die Dokumentation und kann quasi „nebenbei“ erfolgen.
    • Nicht vergessen: Pausen!
    • Beim Landscaping benötigt man definitiv zwei Kameras, um die ganze Canvas einzufangen. Ich habe sie auf Anraten von Sean Blair noch um weitere Himmelsrichtungen zur besseren Orientierung ergänzt.
    • Wenn der Facilitator im anderen Raum ist und die Teilnehmer zusammen in einem Raum, dann empfiehlt sich „Magic Hands©“ und „Build Along©“
    • Windows Exploaration Kits sind auch bei Ideation nicht zwingend: Man kann mit allem bauen, dem sich eine Bedeutung zusprechen lässt: Ein Teilnehmer hatte bspw. nur Leuchtmarker. Alle Ideen wurden in der Baustufe eins damit gebaut und dann als Modell vom Facilitator in LEGO übertragen.

 

Ergebnisse und Strategien mit Substanz…

… liefere ich mit meinem Team in Workshops – egal ob online oder Präsenz – mit LEGO Serious Play. Auch in Kombination mit anderen Interventionen. Oder Du lernst, wie man Ergebnisse konkret erzielt: in meiner LEGO Serious Play-Ausbildung. Mit dieser Ausbildung erlebst Du all diese Techniken nicht nur, sondern Du wendest sie selber ab der ersten Stunde an. Sprich mich an!

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